Immer wieder kommt es vor, dass gewisse Vertreter der sogenannten Aufklärung in Frage stellen, ob Jesus Christus eine historische Person war. Ob er die Worte, die uns in den Evangelien gelehrt werden, wirklich so gesagt hat. Nun, die Frage nach der historischen Existenz Jesus Christus verdient heutzutage nicht mehr Aufmerksamkeit, als irgendwelche anderen sogenannten Entdeckungen, die beweisen wollen, dass Julius Cäsar oder Napoleon nur Mythen sind. Keine andere Person der Antike, kein Plato, Sokrates, Aristoteles oder sonst wer, kann so umfangreiche Beweise seiner Existenz vorweisen, wie Jesus Christus. Er ist die Wahrheit.
Beweise
Wir besitzen Dokumente heidnischer Schriftsteller, die kurze Zeit nach Jesus Christus gelebt haben und seine Existenz bezeugen. Der bedeutendste unter ihnen, Tacitus, berichtet in seinen Annales um das Jahr 115 von den Christenverfolgungen, die Kaiser Nero im Jahr 64 angeordnet hat. Wörtlich schreibt Tacitus: „Dieser Name (Christen) stammt von Christus, der unter der Regierung des Tiberius durch den Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet wurde.“
Wir besitzen natürlich auch christliche Zeugnisse, die die Evangelien bestätigen. Der erste Brief des heiligen Klemens aus dem Jahr 95 zitiert sogar Jesus Christus. Die älteste Pergamenthandschrift der Evangelien, der Codex Vaticanus, stammt aus dem 4. Jahrhundert. Der Papyrus P64 des Magdalen College in Oxford geht auf das Jahr 200 zurück. Ebenso alt ist der Papyrus P52, der in Manchester aufbewahrt wird und weitere Beweise.
Alle schriftlichen Beweise der Existenz Jesu Christi hier aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Wenn wir jedoch alle Dokumente über die historische Person Jesus Christus auf einen Stapel legen würden, wäre dieser Stapel an die 5 Meter hoch. Es kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass diese Reihe an schriftlichen Zeugnissen von einer Legende erzählen. Ganze Heerscharen an Zweifler haben sich in den letzten 200 Jahren darangemacht, die Existenz Jesu Christi zu leugnen. Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Nationen, Kulturen und Religionen. Journalisten, Archäologen, Ärzte, ja sogar forensische Analytiker des englischen Scotland Yard. Sie sind alle gescheitert. Am Ende ihrer teils jahrzehntelangen Untersuchungen kamen sie alle zu dem gleichen Ergebnis: Es ist wahr!
Worte Jesus Christus
Nachdem nun die Existenz Jesu, sein Leben und Sterben, im 21. Jahrhundert zweifelsfrei bewiesen ist, stellt sich uns die Frage nach seinen Worten und Taten. Hat er das, was in den Evangelien steht, wirklich so gesagt? Filme, Fotos oder Tonaufzeichnungen von ihm kann es natürlicherweise nicht geben. Bestimmt besitzen die Überlieferungen daher auch nicht dieselbe Qualität von Bild und Ton. Dennoch können wir aber sagen, dass die Texte der Evangelien Frucht einer Transkription sind, die von den ersten christlichen Generationen so detailgetreu wie möglich verfasst wurden. Dass es ihnen darum ging, die Worte und Taten Jesu Christi ihrem wesentlichen Gehalt nach getreu wiederzugeben, geht aus den Evangelien selbst hervor. Es ist Aufgabe der Exegeten festzustellen, welche Worte Jesus, so wie es im Evangelium steht, gesagt hat. Welche Worte die ipsissima verba Christi sind, jene, die seinem Wortschatz entstammen. Diese sind für uns Christen natürlich sehr kostbar.
Unser Leben auszurichten versuchen wir jedoch an den Texten, die uns die Apostel als Zeugen Christi überliefert haben. Nach Pater Lagrange ist es gerade die Vielzahl an Zeugnissen, die uns überliefert wurden, die ihre Echtheit garantiert. Weit mehr, als es eine Gleichschaltung der Aussagen jemals könnte. Durch diese, in ihrer Breite umfangreichen Erkenntnisse, können wir auf die Wahrheit seiner Worte bauen.