Kein Stein auf dem anderen

Jesu Prophezeiung über den Tempel in Jerusalem

Tempel JerusalemBis vor 2000 Jahren stand in Jerusalem ein prächtiger Tempel – das religiöse und kulturelle Zentrum des Judentums. Doch Jesus Christus sprach eine schockierende Prophezeiung aus: Der Tempel würde vollständig zerstört werden. Diese Worte haben sich erfüllt, und seitdem ist der Tempel nicht wieder aufgebaut worden. Was bedeutet das – und was hat es mit seiner Wiederkunft zu tun?

Die Prophezeiung Jesu

In den Evangelien sagte Jesus beim Verlassen des Tempelareals:

„Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, alles wird niedergerissen werden.“
(Matthäus 24,2)

Diese Aussage machte Jesus kurz vor seinem Tod am Kreuz. Für die Jünger war das kaum vorstellbar – der Tempel war ein imposantes Bauwerk, Symbol göttlicher Gegenwart und Mittelpunkt jüdischen Glaubens. Doch Jesus sah weiter: Er prophezeite eine kommende Zerstörung, die sich später historisch erfüllen sollte.

Die Erfüllung der Prophezeiung

Im Jahr 70 n. Chr. belagerte das römische Heer unter Titus Jerusalem. Der Tempel wurde in einem brutalen Krieg niedergebrannt und vollständig zerstört. Der jüdische Historiker Flavius Josephus berichtete vom verheerenden Ausmaß der Zerstörung – genau wie Jesus es vorausgesagt hatte: Kein Stein blieb auf dem anderen.

Seitdem ist der Tempel nicht wieder aufgebaut worden.

Ein oft übersehener, aber bedeutungsvoller Zeuge der biblischen Geschichte steht nicht in Jerusalem – sondern in Rom: der Titusbogen. Dieses antike Bauwerk befindet sich am Forum Romanum und wurde nach dem Tod des Kaisers Titus errichtet, um seinen militärischen Sieg über Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. zu ehren.

Der Triumphbogen zeigt in seinen Reliefs ein besonders eindrucksvolles und zugleich tragisches Bild: Die römischen Soldaten tragen die Schätze aus dem Tempel Jerusalems, darunter auch die berühmte goldene Menora – das siebenarmige Leuchter-Symbol Israels.

Diese Darstellung auf dem Bogen bestätigt historisch, was Jesus vorhergesagt hatte: Der Tempel wurde zerstört, sein heiliger Schmuck geplündert – und als Beutestück eines heidnischen Imperiums nach Rom verschleppt.

Der Titusbogen ist damit nicht nur ein Denkmal römischer Macht, sondern auch ein stilles, steinernes Zeugnis der Erfüllung biblischer Prophetie. Die eingemeißelten Szenen machen deutlich, wie vollständig der jüdische Tempelkult vernichtet wurde – und wie wörtlich Jesu Worte aus Matthäus 24,2 sich erfüllten: „Kein Stein wird auf dem anderen bleiben…“

Bis heute kann man diesen Bogen besichtigen – und viele Juden meiden es aus symbolischem Protest, unter ihm hindurchzugehen. Er erinnert sie an eines der schmerzlichsten Kapitel ihrer Geschichte.

Was befindet sich heute auf dem Tempelberg?

Anstelle des jüdischen Tempels stehen heute auf dem Tempelberg zwei der heiligsten Stätten des Islam:
– Der Felsendom, mit seiner goldenen Kuppel, errichtet im 7. Jahrhundert.

– Die Al-Aqsa-Moschee, ein bedeutendes islamisches Gebetshaus, das ebenfalls zu den drei wichtigsten Heiligtümern des Islam gehört.

Der Tempelberg ist bis heute ein äußerst sensibles und politisch spannungsgeladenes Areal – religiös aufgeladen für Juden, Muslime und Christen gleichermaßen. Der Wiederaufbau des jüdischen Tempels an dieser Stelle ist aus heutiger Sicht kaum vorstellbar – und genau darin liegt eine tiefere prophetische Dimension.

Während der Titusbogen den Sieg Roms über Jerusalem feiert, steht er im Kontrast zur Hoffnung der Christen: Dass nicht ein irdischer Triumph, sondern die Wiederkunft Jesu Christi das letzte Wort in der Geschichte sprechen wird.

Die Wiederkunft Jesu und der Tempel

Der Tempel mag gefallen sein, und Rom mag gesiegt haben – doch der Erlöser hat ein Reich angekündigt, das nicht von Menschenhand ist. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden (Psalm 118,22) – und dieses geistliche Fundament wartet nicht auf irdische Prachtbauten, sondern auf ein himmlisches Jerusalem.

Jesus sprach in Matthäus 24 nicht nur vom Untergang des Tempels, sondern auch von Zeichen seiner Wiederkehr. Die Zerstörung Jerusalems war der Anfang einer langen Phase, in der Gottes Heilsgeschichte unter allen Nationen weiterging.

Wir deuten die fortdauernde Abwesenheit des Tempels als Hinweis darauf, dass wir in einer Zeit „zwischen den Zeiten“ leben: Das Evangelium wird in die Welt getragen – und Christus wird wiederkommen, um das Reich Gottes endgültig zu vollenden.

Die Prophezeiung Jesu über den Tempel ist eines der eindrucksvollsten Beispiele für erfüllte Prophetie im Neuen Testament. Sie zeigt nicht nur die göttliche Autorität Jesu, sondern weist auch auf eine größere Hoffnung: Seine Wiederkunft. Der Tempel wird nicht wieder errichtet – bis Jesus Christus selbst zurückkehrt.

 

 

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