Im Gegensatz zu unserem Körper, den wir sehen und fühlen können, schenken wir unserer Seele oft zu wenig Beachtung – obwohl sie entscheidend für unser Leben und unser Wohlbefinden ist. Aus der Perspektive der Ewigkeit ist sie sogar wichtiger als unser Körper. Das macht Jesus in Matthäus 10,28 deutlich, wo er seine Jünger lehrt:
„Fürchtet euch nicht vor Menschen, die nur den Körper töten, die Seele jedoch nicht antasten können. Fürchtet vielmehr Gott, der sowohl Körper als auch Seele dem ewigen Verderben in der Hölle übergeben kann.“
Die Vorgänge in unserer Seele sind für andere unsichtbar. Vieles können wir nach außen hin verbergen, aber letztlich zählt, wie es wirklich in unserem Innern aussieht. Kein Mensch kann unsere Seele zerstören – doch Gott wird sie einmal prüfen, und auf sein Urteil kommt es an. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Seele unter Gottes Leitung steht und mit ihm im Einklang ist.
Doch es geht nicht nur um die Ewigkeit. Schon jetzt hat Gott versprochen, sich um unsere Seele zu kümmern. Jesus sagt in Matthäus 11,28:
„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten tragt. Ich werde euch Ruhe schenken.“
Jesus kennt die Mühe und die Belastungen, die auf unserer Seele liegen. Ganz gleich, was dich bedrückt oder dir Sorgen bereitet – es belastet dein Inneres. Oft tragen wir eine unsichtbare Last mit uns herum. Doch Jesus verspricht: „Ich werde dir Ruhe geben.“
An anderer Stelle spricht er vom Frieden:
„Frieden lasse ich euch zurück; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ (Johannes 14,27)
Jesus bringt Frieden in unser Herz und in unser Leben. Wenn wir diesen Frieden haben, kommt unsere Seele zur Ruhe.
Seelische Ursachen
Körperliche Beschwerden rücken meist stark in den Vordergrund, doch nicht selten liegen ihre Ursachen in der Seele. Wenn seelische Belastungen körperliche Reaktionen hervorrufen, spricht man von psychosomatischen Erkrankungen.
Unsere Sprache kennt Redewendungen wie „Ärger in sich hineinfressen“. Wer ständig Groll unterdrückt, baut inneren Druck auf, der sich irgendwann körperlich äußern kann. Oder wir sagen: „Das schlägt mir auf den Magen.“ Das kann zu Appetitlosigkeit führen – oder im Gegenteil zu Heißhunger. Die Folgen reichen von allgemeinem Unwohlsein über Magenschmerzen bis hin zu ernsthaften Krankheiten wie Magengeschwüren, Herzrasen oder Bluthochdruck.
Seelische Belastungen haben oft direkte körperliche Auswirkungen. Daher ist es so wichtig, auch unserer Seele Aufmerksamkeit zu schenken. Johannes schrieb an seinen Freund Gajus:
„Ich wünsche dir, dass es dir in jeder Hinsicht gut geht und du an Leib und Seele so gesund bist, wie es dein Glaube ist.“ (3. Johannes 2)
Leib, Seele und unser Glaube sind untrennbar miteinander verbunden.
Seele
Oft nehmen wir unser seelisches Befinden erst dann ernst, wenn es sich körperlich bemerkbar macht – etwa durch Sorgen, die uns das Leben schwer machen. Nächtelang liegen wir wach, weil die Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Je intensiver wir uns mit Problemen beschäftigen, desto größer scheinen sie zu werden. Sorgen türmen sich über Nacht zu riesigen Bergen auf. Das führt nicht nur zu Schlaflosigkeit, sondern kann weitere Folgen haben: innere Unruhe, Kopfschmerzen, Erschöpfung und schließlich sogar Depressionen. Wir fühlen uns gefangen wie in einer dunklen Blase, aus der es keinen Ausweg gibt.
Jesus gibt uns dazu einen wichtigen Rat:
„Sorgt euch nicht um den morgigen Tag; der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Last.“ (Matthäus 6,34)
Sorgen nützen uns nichts – im Gegenteil, sie können krank machen. Wir müssen uns nicht um die Zukunft sorgen, denn Gott sorgt für uns. Statt uns zu fragen: „Wie soll das alles weitergehen?“, dürfen wir unsere Sorgen Jesus überlassen. Er möchte uns von dieser Last befreien. Gib ihm alles ab, was dich bedrückt – er hat eine Lösung für dich!
Ein fröhliches Herz
Zur Seele gehören nicht nur unsere Gefühle, sondern auch unser Denken. Unsere Gedanken haben großen Einfluss auf unsere Gesundheit, denn aus ihnen entstehen unsere Handlungen. Doch zwischen Gedanken und Handeln liegt immer unsere Entscheidung: Lehnen wir einen Gedanken ab oder lassen wir ihn zu?
Denn längst nicht jeder Gedanke ist gut oder wahr. Manche Gedanken können uns belasten, z. B.: „Ich bin nichts wert.“ – „Niemand mag mich.“ – „Alles ist meine Schuld.“ – „Mein Leben ist grau und trostlos.“ Solche Gedanken können uns langfristig krank machen. Schon in Sprüche 17,22 heißt es:
„Ein fröhliches Herz ist die beste Medizin, ein bedrückter Geist jedoch zehrt die Knochen aus.“
Wie kommen wir zu einem fröhlichen Herzen, das Heilung bringt? Indem wir gute Gedanken pflegen! Das können Zusagen Gottes sein, Gedanken des Vertrauens auf Jesus oder der Hoffnung. In Römer 5,5 steht:
„Die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“
Ein fröhliches Herz wächst durch die Hoffnung auf Gottes Versprechen und durch seine Liebe, die alles verändern kann.
Worte bedenken
Unsere Worte entspringen unserem Denken. Was wir glauben und denken, prägt unsere Sprache. Jesus erklärt in Markus 11,23:
„Ich versichere euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: ‚Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!‘, und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das Gesagte eintrifft, dann wird es geschehen.“
Es fällt uns oft gar nicht auf, dass Jesus hier vom Sprechen spricht. Doch Worte haben enorme Kraft. In Sprüche 18,20-21 lesen wir:
„Worte haben Macht über Leben und Tod.“
Glaubst du das, was du sagst? Glaubst du das, wofür du betest? Wenn du ohne Zweifel sprichst, kann Großes geschehen – im Positiven wie im Negativen.
Negative Worte hindern Gottes Wirken. Festlegungen wie „Meine Mutter hatte diese Krankheit, ich bekomme sie bestimmt auch!“ können uns lebenslang belasten. Vergiss nicht: Worte besitzen Macht, und was wir aussprechen, wirkt zurück auf unser Leben.
Deshalb sollten wir falsche Festlegungen in unserem Leben bewusst auflösen. Sprich aus, dass du durch Jesu Blut frei bist – keine Erbkrankheit hat Macht über dich, weil Jesus jede Krankheit am Kreuz besiegt hat. Rufe keine Dinge herbei, die Jesus bereits überwunden hat.
Auch David wusste um die Macht der Worte. In Psalm 141,3 betet er:
„Herr, stelle eine Wache an meinen Mund, bewache die Tür meiner Lippen!“
Das sollte auch unser Gebet sein. Ebenso wie wir unsere Worte bewachen, müssen wir unsere Gedanken, unseren Willen und unsere Gefühle im Blick behalten, damit es uns gut geht.
Platz am Kreuz
Doch wie gehen wir damit um, wenn unser Denken, Wollen oder unsere Gefühle von innen oder außen angegriffen werden? Wir können solche Angriffe nicht vermeiden – sie gehören zum Leben. Aber wir entscheiden, wie wir darauf reagieren. Das Gute ist: Jesus kennt unsere Kämpfe.
Er selbst wurde verspottet, geschlagen, missverstanden, angeklagt, sogar als Beelzebub bezeichnet. Er hat sich dem Willen des Vaters untergeordnet und schließlich das Kreuz auf sich genommen. Warum? Damit du all das nicht mehr allein tragen musst. Damit deine Seele Heilung finden kann.
Alles, was dich verletzt hat – sei es Missverständnis, Missachtung, Schuldgefühle, Verrat oder Anklage – hat Jesus bereits ans Kreuz getragen. Du musst es nicht behalten. Du kannst alles loslassen, wenn du willst.
Ein altes Lied sagt: „Am Kreuz ist noch Raum für dich …“ Die Realität ist das, was du erlebt hast. Doch die Wahrheit der Bibel lautet: Am Kreuz ist Platz für dich! Dort kannst du alles abgeben, was deine Seele belastet oder krank gemacht hat. Manche Dinge muss man aufarbeiten, und das braucht Zeit. Aber es ist entscheidend, dass man sich entscheidet, loszulassen. Jesus möchte deinen Schmerz heilen. Er will deine Seele wiederherstellen – und zwar an Geist, Seele und Leib.