Auf der Suche nach Adam oder dem Anfang der Menschheit

AdamAuf ca. 50000 Jahre schätzt die Wissenschaft das Alter der Menschheit. Ist Adam nun plötzlich aufgetreten, oder lautlos eingetreten? Die biblische Erzählung will den Leser darüber nicht aufklären. Sie sagt nicht, wie der Mensch erschaffen wurde, sondern was er durch seine Schöpfung ist. Die Bibel will seine Natur und seine Beziehung zu Gott erklären. Denn alles um was es in Glaubensfragen letztendlich geht ist eben diese Beziehung zwischen Gott und der Menschheit. Zu jedem einzelnen und zu allen.

Die wissenschaftliche Erforschung des Lebens hat mit dieser Frage nichts zu tun. Genau so wenig erklärt sie das Wesen des Menschen noch das Geheimnis seines Ursprungs. Daraus können wir erkennen, dass die angebliche Unvereinbarkeit der Wissenschaft mit der Bibel Unsinn ist. Ob der Mensch am Ende einer gewissen Entwicklung aufgetreten ist, ob der oder die ersten Menschen alleine oder in einer Vielzahl vorhanden waren, ist irrelevant.

Die Verwendung des Ausdrucks Adam oder Mensch ohne Artikel in der Genesis kann sehr wohl auch auf die Gattung hinweisen. Die aus dem hebräischen erfolgte Übersetzung – „Lasst uns Menschen machen nach unserem Abbild“ – scheint diese Annahme zu stützen. Daher müssen wir auf die Frage der Anfänge der Menschheit noch näher eingehen.

Wenn nicht alle in dieser Frage einer Meinung sind, darf das nicht überraschen. Die Bibel schreibt nicht notwendigerweise eine einheitliche Meinung vor. Es gehört zum Reichtum der Kirche, dass sie jedem einzelnen erlaubt, seinen Glauben in seiner Sprache auszudrücken. Mag sein, dass dies ein gewisses Risiko in sich trägt. Doch gehört ein gewisses Risiko notwendigerweise zur Freiheit dazu. Freiheit ohne Risiko ist eine Utopie.

Es geht also nicht darum, ob Adam und Eva die ersten Menschen waren, oder ob sich die Menschheit aus etwas anderem heraus entwickelt hat. Es geht vielmehr darum, das besondere Eingreifen Gottes bei der Erschaffung der Menschheit zu erkennen.

Noch kann die Wissenschaft nicht eindeutig erklären, wo der Mensch eigentlich hergekommen ist. Um wissenschaftlich zu einer Lösung zu kommen, wird nach sogenannten Prähominiden als Glieder der Entwicklungslinie gesucht. Innerhalb einer Weltepoche, die wir als Tertiär bezeichnen, während das Auftreten der Menschheit bisher fast dogmenhaft im Quartär angenommen wird.

Ob wir in der Erzählung von Adam und Eva einen Bericht über einen Mann und eine Frau sehen dürfen, oder ob man durch Rückführung seiner Ahnenreihe zu eben diesen beiden Personen gelangen könnte, bleibt unklar. Die Bibel hat sich hier traditioneller Angaben bedient. Das Wesentliche besteht jedoch darin, dass die Schöpfungsgeschichte von den Anfängen der Menschheit, auf die von Beginn an bestehende Beziehung zwischen Gott und den Menschen abzielt.

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