Die Entstehung der Evangelien

EvangelienJesus selbst, hat keine schriftlichen Aufzeichnungen verfasst und seinen Jüngern stattdessen aufgetragen, die Evangelien allen Geschöpfen zu verkünden. In der Apostelgeschichte und in den überlieferten Briefen lesen wir, wie treu die Apostel diesen Auftrag ausführten. Mit der Ausbreitung des Christentums im Mittelmeerraum, entstand allerdings die Notwendigkeit, dieses Evangelium aufzuschreiben. Um es so vor Verfälschungen zu bewahren. Der Werdegang von der mündlichen zur schriftlichen guten Nachricht ist heute sehr gut rekonstruiert. Die Entstehung der Evangelien können wir heute in drei Abschnitte untergliedern.

Erster Abschnitt

In diesem ersten Abschnitt wirkt Jesus Christus selbst. Es ist die Phase, in der er durch die Gebiete des Heiligen Landes zieht. In der er Wunder wirkt, lehrt, seinem Tod am Kreuz und damit seiner Verherrlichung entgegen geht. Er umgibt sich mit seinen Jüngern und späteren Aposteln. Indem er sich der Mentalität seiner Zuhörer anpasst, bewirkt er, dass diese sich seine Worte gut merken und später wahrheitsgetreu wiedergeben können. Vor allem aber werden sie zu Zeugen seiner Auferstehung.

Zweiter Abschnitt

In diesem zweiten Abschnitt erfolgt die mündliche Verkündigung seiner Worte durch die Apostel. Nachdem sie den Heiligen Geist empfangen hatten, konnten sie die ganze Wahrheit erfassen und ihren Zuhörern weitergeben. Etwa zwischen den Jahren 30 und 65 n.Chr. entstanden die kostbarsten Güter der Evangelien, die christlichen Bekenntnisse, Hymnen und Lobpreisungen. Es entsteht sozusagen das Ur-Credo des Christentums, das älteste Glaubensbekenntnis an die Auferstehung Jesu Christi. Dieser zweite Abschnitt wird durch die Urkirche versinnbildlicht. Sie ist es, die Juden und Heiden das Wort Gottes verkündigt. Sie ist es, die die Menschen durch die Taufe zu Jüngern Jesu macht und sie lehrt, alles zu befolgen, was er geboten hat.

Dritter Abschnitt

Dieser Abschnitt liegt in der Zeit der schriftlichen Abfassung der vier Evangelien. Etwa zwischen den Jahren 65 bis 100 n.Chr. Durch die Lehre an alle bestehenden Bevölkerungsgruppen der damaligen Zeit, haben die Sendboten gelernt, sich an die jeweilige Situation ihrer Zuhörer zu richten. Diese Erfahrungen prägten das Evangelium als Werk der Kirche, der christlichen Gemeinde. Die vier Evangelisten verfassten ihre Texte im Licht des verherrlichten Christus und der Kraft seines Geistes. Wären die Evangelien direkt nach seinem Tod und seiner Auferstehung verfasst worden, wären es palästinische Texte geworden. Erst durch die jahrzehntelange unermüdliche Verkündigung im Mittelmeerraum, erlangten sie die Robustheit und Dynamik, damit Menschen aller Zeiten in ihnen die Worte des Lebens finden.

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