Globale Sintflut

SintflutDass sich die Berichte über die Sintflut nicht nur in der Bibel wiederspiegeln, ist allgemein hin bekannt. Es lohnt sich jedoch, einmal genauer hinzuschauen. Weltweit sind insgesamt achtundsechzig Berichte über eine große Flut, Sintflut bekannt, die auf teilweise sehr alte Überlieferungen zurückgehen. Mehr oder weniger detailreich wird in diesen weltweiten Berichten, in farbigen Einzelheiten passend zur jeweiligen Kultur, von der Sintflut erzählt.

Dreizehn Erzählungen aus Asien, vier aus Europa, fünf aus Afrika, neun aus Australien und Ozeanien und ganze siebenunddreißig Erzählungen stammen aus dem amerikanischen Kontinent.

Während unsere biblische Erzählung von Noah und der Sintflut wahrscheinlich aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammt, berichtet der chaldäische Priester Berossos aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Ob er sich hier auf den biblischen Text beruft, ist unbekannt. Chaldäische Tafeln und das assyrisch-babylonische Gilgamesch-Epos erzählen jedoch mit erstaunlichen Parallelen die Abenteuer Noahs.

Die Sintflut in der Mythologie

In der griechisch-lateinischen Mythologie ist es Zeus, der die Erde mit Wasser überflutet. In Island strömt das Wasser aus der Wunde eines Riesen. Im Unterschied zu Noah retten sich die Menschen in Persien nicht auf eine Arche, sondern in unterirdische Höhlen, aus denen sie nach der Sintflut wieder hervorkommen, um die Erde zu bevölkern. In Indien wird ein einzelner Mann von einem Fisch gewarnt, nach der Sintflut erhält er von den Göttern eine Gefährtin.

Die chinesische Tradition nennt sogar ein Datum der Flut. Im Jahr 2297 v. Chr. soll sie stattgefunden haben. Auch hier wird ein Paar mit seinen drei Kindern als einzige Menschen gerettet. In Afrika sind die Götter durch die Bosheit der Menschen ebenso gereizt und vernichten ebenfalls mit Ausnahme einiger weniger die gesamte Menschheit. Angehörige des Ra-Kults erlangen durch ihre Gebete die Vergebung des Sonnengottes, der dann die Erde mit Wasser überflutet um sie wieder fruchtbar zu machen. In Mittel- und Südamerika retten sich die Überlebenden der Sintflut auf hohe Berge. In Ozeanien schließlich war es ein Frosch, der zunächst das ganze Wasser der Erde verschluckte. Danach hat er es wieder ausgespuckt und so die Menschheit in diesem Meer ertränkt. In allen achtundsechzig Erzählungen weltweit entkommen jedes Mal ein Mann, ein Paar oder einige wenige der Katastrophe.

Es ist schon erstaunlich, wie ähnlich sich all diese Erzählungen sind. Zumal sie aus Zeiten stammen, in denen moderne Kommunikationsmittel noch lange nicht existierten. Ein Informationsaustausch zwischen den Kontinenten wie heute war damals nicht möglich. Die Völker hatten von der Existenz anderer Kontinente und deren Zivilisationen, zumindest nach unserem heutigen Wissensstand, keine Kenntnis.

Daraus können wir vernünftigerweise schließen, dass die Sintflut stattgefunden hat. Sie hat stattgefunden zu einer Zeit, in der die Erde bereits bewohnt war von Menschen, die das Erlebte an andere weiter erzählen konnten.

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