Liebe ist stärker als die Angst

LiebeIm Deuteronomium, dem wahrscheinlich reichsten Buch des Alten Testaments, richten sich die Hauptgedanken auf die Liebe Gottes zu seinem Volk Israel. Obwohl alles was ist, Gott gehört, hat er in besonderer Weise das Volk Israel geliebt, auch wenn dieses Volk kein bedeutendes Volk gewesen ist. Wie jede echte Liebe ist auch diese Liebe Gottes vollkommen unbegründet. Israel hat nichts geleistet, auf das es besonders stolz hätte sein können. So wie ein Vater seine Kinder liebt, auch wenn sie keine Wundertaten vollbringen. Das versprochene Erbe wird wortreich geschildert. Ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Die Beschreibung des Landes Kanaan liest sich wie ein irdisches Paradies. Ein irdisches Paradies in dem sein auserwähltes Volk wachsen und gedeihen kann, Befreiung findet aus der Unterdrückung. Doch ist dies nicht das Wesentliche des Deuteronomiums.

Wenn wir in menschliche Worte kleiden wollen, was Gott denkt und fühlt, findet sich darin auch eine gewisse Sorge. Die Sorge, Israel könne diese außergewöhnliche und unverdiente Liebe schnell vergessen. Die feste Aufforderung zur Dankbarkeit in der Schrift, wendet sich vielmehr an unsere Gefühle der Zuneigung zu Gott, als an die Angst vor ihm. Wir brauchen keine Angst vor ihm zu haben, zeigt er sich doch bereits hier als fürsorglicher Hirte, der sich seinem geliebten Volk aus reiner Liebe zuwendet. Nicht von ungefähr fordert uns das erste und wichtigste der 10 Gebote dazu auf, Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben. Überall in diesem Buch begegnet uns das Bemühen um eine Vereinfachung zum Verständnis des göttlichen Willens.

Damals wie heute

Durch die Offenbarung dieses Willens wird das Verhältnis zwischen Gott und seinen Geschöpfen sonnenklar. Nichts wäre unvernünftiger und törichter, als diese Offenbarung wieder in Frage zu stellen. Jesus Christus ist nicht gekommen, um das Gesetz in Frage zu stellen. Er ist gekommen, um es bis auf den letzten Buchstaben zu erfüllen. Alle Gesetze der Schrift sind zusammengefasst in zwei Geboten. Liebe deinen Herrn und Gott mit ganzer Seele und ganzer Kraft. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wer dies aufrichtig tut, kann nicht anders, als automatisch Gottes Gesetze zu erfüllen. Christus hat von einem leichten Joch gesprochen, das er uns auferlegt. Ist das wirklich so schwer? Nein ist es nicht. Im Gegenteil, es ist leicht dem Willen Gottes zu folgen. Dies gilt für heute umso mehr, als es damals galt. Denn bis heute sind wir noch nicht zur Ruhe gekommen. Noch immer stehen wir zwischen der Erwählung und dem Heil. Dem Erbbesitz, der all denen zukommt, die sich Jesus Christus zuwenden.

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